Bautechnikpreis

Tiefbau

Steyr-Brücke, Hinterstoder

Das aus dem Jahre 1967/1968 stammende 2-stegige Einfeld-Plattenbalkentragwerk über den Steyrfluss in Klaus / St. Pankraz, in Straßenkilometer 51.918 der B138 Pyhrnpass Straße befindet sich in einem derart schlechten Gesamtzustand, dass anstelle einer Tragwerkssanierung eine komplette Erneuerung des Tragwerkes seitens des Landes OÖ ausgeführt wird. Zudem ist eine Verbreiterung der Fahrbahnfläche zur Einrichtung einer zusätzlichen Busabbiegespur in Richtung Hinterstoder (L552) erforderlich geworden.
Ziel des Wettbewerbs ist der Entwurf und die Projektierung eines neuen, den modernen Anforderungen von Straßenbrücken genügenden Tragwerkes, wobei auch die Besonderheit der Belastung durch das Schwerlastfahrzeug (200 to) gewährleistet sein muss.
Die Befahrbarkeit der neuen Brücke bleibt angepasst an den Streckenabschnitt (Geschwindigkeitsbegrenzung künftig 50 km/h) in seiner heutigen Form erhalten und wird für die entsprechende Lastklasse gemäß Ö-Norm EN 1991-2 für LKW-Verkehr nach Lastmodell 1 und für das 200 to – Schwerlastfahrzeug Lastmodell 3 bei gleichzeitiger Befahrung aller Fahrstreifen ausgelegt.
Wesentlich dabei sind auch mögliche Lösungsansätze zur wirtschaftlichen Montage des neuen Tragwerkes, wobei der Straßenverkehr auf Baudauer über eine daneben angeordnete Baubehelfsbrücke umgeleitet wird.

Preisträger:innen

Platz

1

Stefanie Peherstorfer, Clara Bruckner, Lisa Sterrer

Laudatio der Jury

Das Siegerprojekt besticht durch seine harmonische Verbindung von Ästhetik und Ingenieurskunst. Mit ihrer zeitlosen Formgebung fügt sich die Brücke nahtlos in die Umgebung ein und erzeugt eine optische Spannung, da der Bogen vor dem Widerlager in der Fahrbahnplatte abtaucht. Die Stahl-Beton-Verbundbauweise reduziert den Ressourceneinsatz, während durchdachte, schnörkellose Details eine besondere Eleganz verleihen. Ein Siegerprojekt, das Technik und Gestaltung auf gekonnte Weise vereint.

Projektbeschreibung

Um die 40,20 Meter lange Distanz zu überbrücken, wurde eine Bogenbrücke mit mittig liegender Fahrbahn gewählt, welche durch eine Verbundbauweise die Vorteile von Stahl (hohe Zugfestigkeit, geringes Gewicht, schlankere Dimensionen) mit den Vorteilen von Stahlbeton (Anpassungsfähigkeit an Schalungsstruktur, hohe Druckfestigkeit, gute Zugfestigkeit) verbindet.
Die Steyrbrücke verbindet die Gemeinden Klaus an der Pyhrnbahn und Sankt Pankraz, deren Gemeindegrenze sich in der Mitte der Steyr und damit auch auf der Brücke befindet.
Das Tragwerk besteht aus einem Stahlbogen und sieben Hängern. Die Bemessung der Hänger wurde so ausgelegt, dass eine zusätzliche Sicherheit von 20% für Sanierungs- bzw. Reparaturzwecke gewährleistet ist. Im Schadensfall kann eine Fahrbahn gesperrt und die betroffenen Hänger bei gleichbleibender Stabilität ausgetauscht werden.
Der Stahlbogen ist zwischen der Fahrbahn und den Gehwegen am Randbalken geplant und schützt so Fußgänger zusätzlich vor dem Fahrzeugverkehr.

Platz

2

Katjetan Holzer, Maximilian Holzer, Jakob Haunschmidt, Christoph Hinterberger

Laudatio der Jury

Diese Brücke steht für nachhaltiges Bauen der nächsten Generation: Durch den Einsatz einer klimaneutralen Konstruktion setzt sie ein ökologisches Statement. Dank der Green-Stahl-Fertigteile kann auf ein aufwendiges Lehrgerüst im Flussbett verzichtet werden. Auch wenn sie während der Autofahrt unauffällig bleibt, zeigt sich hier, wie Infrastruktur verantwortungsvoll gestaltet werden kann – zukunftsweisend, ressourcenbewusst und funktional überzeugend.

Projektbeschreibung

Das Projekt befindet sich zwischen Kniewas und Dirnbach auf der Pyhrnpass Straße 19, 4572 Sankt Pankraz, in einer leichten Kurve. Die unter der Brücke fließende Steyr trennt die Gemeinden Sankt Pankraz und Klaus an der Pyhrnbahn, wodurch dies ein wichtiger Handelsweg ist und auch von vielen LKWs befahren wird. Daher muss auch während der Bauphase eine Überquerung des Flusses gewährleistet werden.

Konstruktion

Das Haupttragwerk setzt sich aus fünf gevouteten „Green Steel“-Cortenstahlträgern mit einer Länge von jeweils rund 19 Metern zusammen. Die integrale Lagerung der Stahlträger in den Widerlagern ermöglicht eine deutliche Reduzierung von Wartungskosten und sorgt für eine nachhaltigere Bauweise. Zur optimalen Ableitung der Horizontalkräfte und Vertikalkräfte werden pro Widerlager zehn Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 80 cm in den Untergrund gegründet.
Diese innovative Konstruktion gewährleistet nicht nur eine hohe Stabilität und Langlebigkeit, sondern trägt auch zu einem modernen, ästhetischen Erscheinungsbild bei. Darüber hinaus bietet die Verwendung von „Green Steel“ einen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks im Bauwesen.

Sonderpreis „Die beste statisch-konstruktive Umsetzung“

Das Siegerprojekt verzichtet zugunsten einer technisch optimierten Lösung auf die Sichtbarkeit der Tragkonstruktion auf Straßenebene und damit auf vordergründige architektonische Statements. Durch die Verwendung eingehängter Stahl-Hohlkästen werden zudem intelligente Überlegungen zur Herstellung des Tragwerks über dem Steyrfluss angestellt. Das Wesentliche ist jedoch, dass die Konstruktion, vom Fahrbahndeck bis in den Untergrund, konsequent den Grundsätzen des Kraftflusses folgt und darüber hinaus auch die Materialübergänge konstruktiv berücksichtigt werden.
Die Einreichungen zum Bautechnikpreis dokumentieren die ausgezeichneten statisch-konstruktiven Fachkenntnisse, welche an dieser Schule vermittelt werden. Dies unterstützen wir sehr gerne und verleihen daher auch heuer wieder unseren thematischen Sonderpreis „Die beste statisch-konstruktive Umsetzung“.

Platz

3

Johnathan Heitz, Felix Hinterreiter, Simon Roitner

Laudatio der Jury

Elegant und nutzerorientiert: Die Brücke vereint Funktionalität mit architektonischem Akzent. Ihre klaren Linien schaffen eine großzügige Nutzungsfläche und zeigen zugleich eine schlanke, materialsparende Konstruktion. Inspiriert von den umliegenden Bergspitzen, ermöglicht sie zudem den Blick in das darunterliegende Flussbett. Dem geradlinigen Konzept bleiben die Ingenieure bis ins Detail treu.

Projektbeschreibung

Die neue Verkehrsbrücke an der Gemeindegrenze von Klaus und St. Pankraz soll die sanierungsbedürftige Plattenbalkenbrücke ersetzen. Das geplante Bogentragwerk überzeugt nicht nur in Hinsicht auf die Statik, sondern bildet auch optisch ein sehr stimmiges Landschaftsbild. Die 39 m lange Bogenbrücke überspannt die Steyr und bietet Autos, LKWs und Radfahrern eine Möglichkeit, sich in dieser verkehrsreichen Region fortzubewegen. Aber auch an die Fußgänger wurde gedacht; diese können die Brücke auf beiden Seiten über den Randbalken barrierefrei überqueren.

Konstruktion

Das Tragwerk besteht aus einem Stahlbogen, der sehr flach ausgebildet ist. Die Betonplatte, auf der die Asphaltfahrbahn liegt, wird durch 15 Querträger gehalten, die mithilfe von Hängern schräg vom Bogen abgespannt sind. Die Längsneigung auf der Bogenbrücke verläuft stetig in einer Wannenform; das ergibt sich aus der Topografie des Baugrundes. Die Bogenbrücke wurde auch im Falle eines Hochwassers auf mindestens ein HQ 300 bemessen und ist somit gut vor Hochwässern geschützt.

Einreichungen

Johannes Gail, Josua Chalupar, Andreas Schützer

Projektbeschreibung

Die neue Straßenbrücke der Landesstraße B138 in Steyrbrücke soll den sanierungsbedürftigen Bestand ersetzen. Die Ausführung als elegantes Bogen-Tragfachwerk bietet neben den statischen Vorteilen, wie den ausschließlichen Zug- und Druckbeanspruchungen der Fachwerksstreben, auch ein ideales Anpassen ans Landschaftsbild. Die filigranen Fachwerksstreben ermöglichen eine freie Sicht auf die umgebende Alpinlandschaft und mit 37 m überspannt sie den Kultfluss Steyr, welcher weiter flussabwärts auch dann mit dem Zufluss der Teichl den Stausee Klaus bildet. An der Brückenseite Richtung Kirchdorf wird für die Abzweigung Richtung Kniewas ein weiterer Abzweigestreifen mit eingeplant, welcher die Brückenbreite von … auf … wachsen lässt. Auf Querträgern gelagert, sind die Lasten der Fahrbahn seitlich am Bogentragwerk abgestützt. Für die Fußgänger und Radfahrer ist auf beiden Seiten ein Fuß- und Radweg eingeplant worden.

Sebastian Mayr, Jonathan Schwandl, Arno Soyka, Anis Hafizovic

Projektbeschreibung

Die neue Steyrbrücke wird das in die Jahre gekommene, sanierungsbedürftige Tragwerk ablösen und den modernen Verkehrsanforderungen gerecht werden. Bei der Projektierung flossen die Wünsche nach einem Radweg und einer Abbiegespur ein. Das Tragwerk kombiniert eine Stahlbetonplatte mit einem Stahlrahmen, wobei besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Materialwahl gelegt wurde.
Für das Tragwerk wurde eine elegante Hängewerksbrücke konzipiert. Die beiden seitlichen Dreigelenksrahmen bestehen aus geschweißten Hohlprofilen, von denen die Platte durch Hänger und Querträger abgehängt wird. Diese Konstruktion ermöglicht, dass das Betontragwerk als 2-Feld-Platte wirkt und somit schlanker ausgeführt werden kann. Ein stilvolles Stahlnetzgeländer gewährleistet die Sicherheit der Fußgänger und eröffnet gleichzeitig den Blick auf die malerische Steyr. Mit einer Länge von 37,30 m und einer Breite von 17,95 m bietet die Brücke genügend Raum für Fußgänger, Radfahrer und die neue Abbiegespur in Richtung Hinterstoder.

Hannes Hilbinger, Michael Humer, Felix Leidinger

Projektbeschreibung

Zielsetzung

Die bestehende Brücke über den Steyrfluss soll erneuert werden und von nun an eine Verbreiterung aufweisen für auftretende Linksabbieger. Die Materialien wurden so gewählt, dass die Brücke eine möglichst hohe Lebensdauer erhält.

Das Tragwerk

Für das Haupttragwerk, welches primär durch PKW- und LKW-Verkehr belastet wird, wurde eine Dreigelenkrahmen-Konstruktion mit einem mittenliegenden Querträger gewählt, um sowohl die Kräfte ergonomisch abzuleiten als auch die Stärke der Platte zu reduzieren im Gegensatz zu dem bestehenden Plattenbalkentragwerk. Die Brückenplatte erstreckt sich über 33 Meter Spannweite als Mehrfeldplatte, mit einem in der Mitte situierten Querträger. Ebendieser wird über die Rahmenkonstruktion mithilfe von insgesamt 4 Stahlseilen gehalten.

Wirtschaftlich und Nachhaltig

Die Materialien für die Tragkonstruktion sowie die der gesamten Brückenkonstruktion wurden so dimensioniert, dass ein perfektes Gleichgewicht zwischen Tragfähigkeit und Materialeinsparung entsteht. Der Beton für die Brückenplatte und andere Betonkonstruktionen stammt aus dem nahegelegenen Betonwerk der Fa. Bernegger. Der für diese Brücke unerlässliche Werkstoff Stahl wurde von der voestalpine bezogen.